QUAD ESL 63
QUAD ESL 63

QUAD ESL 63

Einst eine Legende, was bleibt….?

Hinter die Kulissen geschaut. Der ESL63 verfüg über 4 elektrostatische Module
2 davon sind für den mittleren Bereich ausgeführt

Egal wie man die ESL auch im Raum positionierte, deutlich besser wurde es nicht.
Mit der Raumkorrektur-Software Dirac an der Hörposition eingemessen

Also aufgestellt, ca 1,5 Stunden mit der Aufstellung experimentiert und angehört. Was sofort auffällt, ist das vollkommen abhanden sein irgendeines „Boxgefühls“. Auch löst sie die Wiedergabe komplett von den Lautsprechern, hat zu 98% nichts damit zu tun. Die restlichen 2% sind extrem abgemischte Stücke, bei denen da auch mal ein Geräusch aus dem ESL kommt.
Auffällig ist auch das die Wiedergabe in einem recht schmalen Band (ca 50-60 cm hoch) ziemlich direkt über den ESL stattfindet. Also einen Sänger der 2 m groß ist oder eine Gitarre die 50 cm über dem Boden spielt gibt es da nicht. Das ist schon gewöhnungsbedürftig.

Tonal kann man Folgendes schreiben. Bass ist nicht schön wenn er heftig ist, klingt ploppend wie eine schlecht abgestimmte BR. Bei normalen Bässen ist der Lautsprecher jedoch leicht und federnd, sehr frei. Dabei mit erstaunlich, unerwarteten Tiefgang. Der ESL 63 ist also eher ein Leisesprecher. Versuche mit Woofern sollten folgen.

Im Mitteltonbereich klingen Klaviere manchmal nervig sauer, also ohne Klirrfaktor wird der ESL auch nicht sein. Trotzdem ist das ganze Klangbild irgendwie eher etwas verhangen, nicht bedeckt, aber auch nicht frei. Bei manchen Stücken schießen Frauen- und helle Männerstimmen etwas aufdringlich und nasal.

Mit Raumkorrektur klingt es insgesamt deutlich gleichmäßiger, die Nervigkeit von Klavieren kann der Lautsprecher jedoch nur zum Teil ablegen.

Alles in allem kam nicht so recht die große Freude auf. Kann auch sein das die Erwartungshaltung einfach zu groß war, immerhin hat man eine Legende vor sich.

3 Kommentare

  1. florianK

    Angehört und auf den Zahn gefühlt. Der QUAD ESL 63 ist optisch ein wie ich finde ansprechender Lautsprecher. Mir gefällt diese Form – wenn er auch etwas niedrig ist. Ich habe immer Probleme mit Standlautsprechern die auf Grund ihrer Größe schon Probleme …….zumindest suggeriert einem oder mir die Höhe – das kann nicht wirklich gut gehen. Ich habe zu 90% die Erfahrung gemacht, das MT und HT sich im Bereich der Ohrhöhe befinden sollte. Egal – die Chance hat jeder Lautsprecher. Was habe ich gehört: Wenn das Paar anfängt zu spielen denkt man – Oh – nicht übel – weit gefächert – lockere freie Wiedergabe……… aber nach relativ kurzer Zeit brachen meine Quad – Vorschusslorbeeren zusammen wie ein Kartenhaus.
    Tiefbass – keiner vorhanden, da sehe ich eine sehr gute Chance ähnlich wie beim Manger – eine Tiefbass-Entlastung vorzusehen mit Subwoofern. Das kann man auch als einen schönen Vorteil sehen – weil man diese eben frei gewählt im Raum platzieren kann – eben dort wo sie gut arbeiten. Was mir aber Hauptsächlich auffiel waren andere Fehler die der Lautsprecher macht. Die klare Frage aber ist: sind diese Fehler auf eine Überalterung der Membranen / Folien zurückzuführen? Theo meinte das Quad eigentlich von einem Profi gesichtet und gecheckt wurden…. ist die Frage ob das wirklich gewissenhaft gemacht wurde. Habe ich keine Antwort drauf. Welche Fehler machen die Lautsprecher? Bühne – ist keine echte vorhanden. Das was man hört klingt irgendwie schon interessant – ist aber falsch. Was Elektrostaten gut können ist ja normalerweise dieses luftige Spielen. Akustische Instrumente wie Gitarren usw. Da spielen diese Lautsprecher so herrlich frei in den Raum. Nicht so die Quad. Die Bühne habe ich nicht aufgeräumt gehört. Instrumente schienen auf Grund ihrer Tonhöhen an verschiedenen Stellen aufzutauchen. Die ganze Bühne verschob sich in unterschiedliche Höhenbereich – nicht Tonhöhe, sondern tatsächlich Höhe in cm. Die Stimmen schienen mir durch sehr, sehr kleine Menschen gesungen zu werden. irgendwo von vor einem schräg unten. Wenn man die Stimmquelle ansehen wollte – blickte man nach unten. Bei normalen Lautsprechern steht der Sänger zu 95% vor einem und singt auf Ohrhöhe. Bei den Quads meinte man das der Raum nach unten und nach oben akustisch tot ist. Nur eine Band von 50cm mit Klang gefüllt zieht sich von links nach rechts durch den Raum. Das ist für mich keine Bühne – keine echte Tiefe. Instrumente die Tiefbass spielen mussten vor der Türe spielen – die waren nicht eingeladen. Das Wichtigste sind Stimmen – auch die kamen nicht wirklich durch. Wir haben schon Hardcore-Lieder gespielt wie Peter Maffay – der eigentlich ein Garant ist für top Stimme zum Anhören. Nö – wollte die Box nicht ordentlich rüberbringen. Dann die nordische Sängerin – mir fällt der Name gerade nicht ein (Die Redaktion: Anette Askvik / Song: Liberty). Die hat eine klare – kehlige Stimme – die durchdringt einen. Auch sie kam gedämpft – verhangen.
    Bei Lauteren Passagen scheinen die Lautsprecher auch schnell an ihre Grenzen zu kommen. Die Quad hat auch – weil wir sie im Vergleich mit den Sombetzki ESL 55 / 56 anhören konnten – einen deutlich geringeren Wirkungsgrad.
    Wie gesagt – ich kann nicht bewerten ob die Folien / Membranen noch in einem guten Zustand sind – aber dieser Lautsprecher wird nicht meiner. Vielleicht tatsächlich mal mit einer aktiven Trennung arbeiten und Subs dazu packen. Vielleicht gewinnen die Teile ja auch ähnlich gut und viel wie die Manger…. Tipp an Euch – hin & anhören Lohnt sich! Vor allem wenn die Sombetzki auch angehört werden kann.

  2. Diskus_GL

    Hallo,

    ich konnte die Quad ESL63 zwei mal bei HSB hören – vor ein paar Tagen und heute nochmal (bevor kurz die Sombetzkies angeschlossen wurden).
    Die erste Hörsession war zudem mit zwei unterschiedlichen Amps – einem XTZ Class-A Amp und danach mit dem miniDSP Class-D Verstärker.
    Um es hier vorweg zu sagen, mit dem Class-A Amp klang es für mich etwas souveräner und besser.

    Generell wurde mit recht moderaten Lautstärken gehört – die Quads machten aber auch nicht den Eindruck, daß sie höhere Pegel vertragen.
    Die Stereobühne war losgelöst und offen im Raum vernehmbar – sowohl in der Breite als auch in der Tiefe.
    Klanglich war es für mich ohne die Dirac-Korrektur sogar bei manchen Stücken durchaus ansprechend (was wohl an der „Betonung“ um 1500Hz liegt) – je nach Musik gefiel mir das sogar.
    Vor Allem bei Musik mit wenig oder gar einzelnen Instrumenten (z. B. Gitarre und Solist) hatte das sogar was. Sobald das Musikmaterial aber komplexer und dynamischer wurde, hatte ich dann den Eindruck das es „angestrengt“ und fast „künstlich“ klingt.. nicht mehr so offen (wobei das mit dem Class-A Amp nicht ganz so ausgeprägt war).
    Dieser Eindruck blieb auch mit der Dirac-Korrektur erhalten.
    Wie erwartet brachte die Dirac-Korrektur etwas mehr an Fokussierung und Stereobühne. Mit der HSB-Zielkurve klang es dann tonal mehr „Universell“. Der generellen Eindruck wurde aber nicht mehr deutlich verändert.

    Erstaunlich und für mich auch etwas unerwartet war die Bass- und Tieftonwiedergabe. Solange es keinen extremen digitalen Bass gab, klang das tiefreichend und ich war ob der Tiefbasseigenschaften überrascht – solange man den Lautstärkepegel begrenzt hielt.

    Ich hatte bisher noch nicht die Gelegenheit Quad ESLs zu hören und somit war das für mich eine gute Gelegenheit.
    Sie gelten zwar als „legendär“ aber wahrscheinlich eher weil sie in den 1970er/1980er für die damalige Zeit sicherlich gut waren zum „zeitgemäßen“ Hifi-Hören. Wer damals laut gut hören wollte hat sich JBL- oder EV-Hörner beschafft… leiser und „audiophil“ ging’s es mit den Quad ESLs ..damals.

    Mit einem guten Subwoofer (aktiv getrennt und die ESL vom Tiefbass befreit) und evt. auch mit Röhrenverstärkern ist da wahrscheinlich klanglich sogar noch etwas mehr zu machen…
    Soweit mal meine Eindrücke.

    Grüße Joachim

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kontrolle *Time limit exceeded. Please complete the captcha once again.

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner