Electro Voice Sentry III
Electro Voice Sentry III

Electro Voice Sentry III

Wenn ein HiFi Klassiker in unsere Räume kommt, ist das eine Ehre und extrem spannend. Oft verbinden sich mit den alten Schätzen intensive Erinnerungen, die genau so herbe enttäuscht werden, weil mit den Jahren die Ansprüche gewachsen sind und sich die Technik doch stark verbessert hat. Vor ein paar Wochen sind bei uns vier dieser alten „Heiligtümer“ bei uns eingetroffen und an uns wurde die Bitte herangetragen sie doch mal gründlich unter die Lupe zu nehmen.
Das machen wir zur Zeit in einem mehrteiligen Artikel in unserem Online Magazin HiFi-Selbstbau.

Hier im CLC geht es vorwiegend um das Hörerlebnis und der Besitzer dieser schönen alten Lautsprecher stellte sich die Frage ob eine Aktivierung vielleicht etwas bringen könnte. Da sind wir ja seit Jahren schon unterwegs und es wäre nicht der erste Klassiker der zu neuen Höhenflügen startet und noch eine Schippe drauflegt.

Die Sentry III im CLC ohne Verkleidung…..
….und mit der Serienmäßigem Verkleidung
neben der Sentry III das Hypex Modul FA 253 zur Aktivierung. So kann man innerhalb von 2 Minuten von passiv auf aktiv umsteigen und umgekehrt.

Messung der Sentry III in der passiven Version

Sentry III passiv

Selbe Lautsprecher, andere Ansteuerung, hier aktiv Drei-Wege mit Hypex FA253

Interessant wird es nun wenn man beide Varianten mit eine Identischen Zielkurve im Raum entzerrt und hört ob es da signifikante Unterschiede gibt.

passiv + Ziekurve

und aktiv + Zielkurve

Kurzinfo:

3-Wege Lautsprecher, passiv
Bauprinzip: Bassreflex
Bestückung: 1 x EV 15″ / 1 x EV 1824M am SM-120 / 1 x EV STA-350B
Wirkungsgrad: 95dB/2,83V
Entwickler: Electro Voice
Hersteller: Electro Voice

6 Kommentare

  1. Holger Kleinschmidt

    Hallo, anscheinend habt ihr die Lautsprecher passiv ohne den originalen EQ betrieben. Auch sind die unteren Öffnungen nicht abgedeckt. Ich habe die Lautsprecher schon vor 40 Jahren gehört und verkauft (Fa. Waffenschmidt/Saturn). Viele sind danach gekommen und auch wieder gegangen. 2 Paar Sentry 3 habe ich noch und diverse Klipsch Hörner. Diese Lautsprecher bereiten jedem einen breites Grinsen ins Gesicht jenseits von Surround und Subwoofern. Im Jazz und Rock Bereich hält kein moderner Lautsprecher mit Hörnern mit. Wir haben in den 70/80ern Studios mit solchen Lautsprechern ausgerüstet und viele Platten wurden darüber abgemischt (Klipsch, Deutsch, Electro Voice, JBL usw.). Wer diese Musik nicht über Hochton Hörner hört, hört nicht das was sich der Tonmeister gedacht hat. Kalotten sind ok aber mehr auch nicht. Von digitalen Geräten will ich gar nicht erst anfangen – als Techniker gruselt es mir da. Es ist halt billiger ……

  2. Hörnchen,

    Monoman da haben Pico und Theo wieder mal ganze Arbeit geleistet. Anordnung der Chassis, Abstrahlverhalten und die Lautsprecher sind keine optimale Voraussetzungen. Es sollte original bleiben. Wenn man die passive Version hört kann ich nachvollziehen, dass viele Menschen Hörner nicht mögen. Klangbeschreibung wurde von den Vorredner schon präzise beschrieben und ich sehe es genauso. Mit der Aktivierung wird es schon viel besser. Aktivierung und Dirac heben die ev’s ganz weit nach vorne. Den Kopf immer schön im Schraubstock halten der Klang wandert mit jeder Bewegung, one man Show.

  3. alcedo

    Hallo zusammen,

    nachdem Theo hier bereits über die Aktivierung der EV Sentry III geschrieben hat, stand mein Entschluss schnell fest: die möchte ich mir mal wieder anhören! Mal wieder? Ja – als junger Student habe ich in mehreren HIFI-Lägen gejobbt, um neben dem (geringen) Salär auch „für lau“ die neuesten Scheiben und verdammt gute Boxen zu hören. So hörte ich auch vor 40 Jahren diese Boxen, die mit etwa 3.500 DM damals unerreichbar teuer für mich waren.

    Ich fuhr mit einem Freund hin und so genossen wir heute zusammen die Gastfreundschaft von Theo und die Musikwiedergabe der Sentry III. Das Besondere dabei: 4 Durchgänge im Vergleich – passiv, passiv mit Dirac-Raumkorrektur, aktiviert und aktiviert mit Dirac-Raumkorrektur. Sehr interessant, das mal direkt vergleichen zu können! Mir gefiel die jeweils raumkorrigierte Variante besser (Oli empfand das anders ;-)) und die aktivierte wiederum war deutlich stimmiger als die passive. Große Bühne, sehr breit, etwas wenig Tiefe, uneinheitliche Stereoabbildung (… aber das schrieb Theo oben ja alles bereits). Gute Boxen, ja, aber nicht mein heutiger Geschmack. Und die tief angebrachten Hochtöner liesen mich auf einen imaginären Sänger/in herabblicken. Ungewohnte Perspektive 😉

    Beste Grüße

  4. Ralf aka baumawas

    Gehört 2022-08-23
    Passiv wie Hersteller, passiv inkl. Dirac, aktiv by Mindaudio exkl./inkl. Dirac

    Musik
    NathalieMerchant – Peppery Man : Basstimme, Frauenstimme, Gitarre, Chorus, Tuba,
    AnetteAskvik-Liberty : Bass, Klavier, Sax, Frauenstimme
    Kari Bremnes-Kanskje :
    Malia &BorisBlank-Magnetic Lies :
    Yello fest. TillBrönner- Till Tomorrow

    Passiv, XTZ PowerAmp, MiniDSP SHD
    Haut Sound in den Raum, auf die 12 aber nicht so recht dynamisch
    Gerade Aufstellung, Klang löst sich wenig von den LS, diffuse Räumlichkeit
    Etwas verdeckter Grundton, Bass vorhanden, aber nicht wirklich tief – man er2rtet doch deutlich mehr Druck in der Magengrube, bei so einem Membrankaliber
    Höhen mit Schärfe, die Auflösung vorgaukelt.
    Stimmen nicht sehr zentrisch, kommen nicht aus der Mitte sondern irgendwoher, Ortbarkeit nicht gut.

    Dirac ON nur begradigter Frq.
    Stimme direkter, mehr Körper, kommt mehr aus der Mitte, eindeutige räumliche Zuordnung.
    Bass, weniger effektvoll, aber mehr Durchzeichnung, aber nicht tiefer, wirkt trockener
    Saxophon deutlich natürlicher, weniger Schärfe…und bessere räumliche Zuordnung

    Da muss doch noch mehr gehen oder gibt dies eine Box, die fast 50 Jahre alt ist nicht her?
    Die fehlende Symmetrie im Aufbau rächt sich hier vielleicht. Außerdem ist die Hoch-Mitteltoneinheit deutlich unterhalb der Ohren-Hörlinie.

    Aktiv, Hypex FA 253 — Dirac OFF
    Da geht schon bei der Stimmen die Sonne auf,
    Bass, gestrichen sehr natürlich, keine Verdeckungen im Grundton. Grundton und Körper der Sänger/innen wirkt befreiter, natürlicher. Die Ortbarkeit und räumliche Zuordnung von Stimmen und Instrumenten gewinnt deutlich.
    Effekte in der Musik kommen viel dynamischer rüber.
    Saxophon legt nochmals an Natürlichkeit zu. Bei Peppery Man bekommt die Basstimme wuchtigen Körper, die Tuba an Substanz und die Frauenstimme bekommt mehr Charakteristik und gewinnt an Eigenständigkeit und Auflösung.
    Klavier perlt, ohne Schärfe, sehr direkt.

    Aktiv, Hypex FA 253 — Dirac ON
    Der Bassbereich gewinnt nochmals an Kontur, aber nicht so eklatant, wie bei der Aktivierung.
    Insgesamt kommt mir die Darbietung mehr aus einem Guss vor, mehr homogen.

    Schön zu hören und dann kann man auch mal Pegel geben, bei dem man sich selbst mit Schreien nicht mehr verständigen konnte.
    ( @Theo 250cm weg : „Stück Nr.17 — NR.17 !!!! — keine Reaktion )
    Die Sentry3 gewinnt durch die Aktivierung und wird auf einen klangstarken LS gehoben, der sie in der Form so wohl nie gewesen ist. Da hat Mindaudio die Sentry quasi ins 21.Jh. gebeamt. Sehr gelungen.

  5. Diskus_GL

    Hallo,

    gestern hab ich mir auch mal die SentryIII im CLC angehört.
    Gehört wurden der Reihe nach die 4 Varianten, die HSB erstellt hat: passiv, passiv mit DIRAC, aktiv und aktiv mit DIRAC.
    Immer mit den gleichen Stücken. Bei der ersten Variante saß ich im Sweetspot um danach auf einen Platz weiter hinten links von der Mitte zu wechseln.

    Um es vorweg zu nehmen – alle 4 Versionen klangen deutlich unterschiedlich… und es wurde von jeder Version zur nächsten merklich besser – nicht in Nuancen sondern bei jedem Musikstück sehr deutlich vernehmbar.

    Also, die passive Variante klang …etwas „eigen“. Stereobühne war da, und im Sweetspot soweit auch OK. Tonal war aber schon die eine oder andere deutliche „Betonung“, die allen Musikstücken ihrer „Note“ aufsetzte – das war so definitiv nicht auf den Aufnahmen.
    Schon das erste Stück mit Gitarren und Gesang klang eher wie eine alte, Honky-Tonk-Aufnahme.. irgendwie komisch. Gitarren scharf und Stimmen zischelnd und verfärbend – irgendwie nicht natürlich. Dabei wirkte manches durchaus „dynamisch“ und manchmal sogar „anspringend“ aber eben nur manchmal – der „irgendwie komische“ Klangcharakter blieb.

    Die Version mit DIRAC war dann schon ein erster Schritt in Richtung besserem Klang. Die Tonalität war ausgewogener, der Honky-Tonk-Charakter war zwar noch etwas da, aber nicht mehr so deutlich. Im Bass gabs dann auch mehr Kontur und Substanz.

    Die Aktivierung (mit Tonaler Korrektur durch PEQs) brachte dann nochmal eine deutliche Steigerung. Der Honky-Tonk-Charakter verschwand fast völlig. Der Bass nochmal merklich konturierter und tiefer. Die Stereobühne wurde breiter und tiefer – und das auch an meinem deutlich aussermittigen Hörplatz. Das klang dann schon gut… und fing an Spass zu machen.
    Die letzte Version mit zusätzlicher DIRAC-Korrektur brachte dann noch ein Quäntchen mehr an Transparenz und Lokalisationsschärfe der Stereobühne…. und verbesserte nochmal die Tieftonwiedergabe.

    Insgesamt zeigte das sehr schön, was man mit welchen Mitteln bei bestehenden Boxen noch erreichen kann – selbst mit alten Konstruktionen, die heute nicht mehr zeitgemäß sind. HSB hat ja die EV SentryIII ausgiebig analysiert und die konstruktiven Unzulänglichkeiten aufgeführt. Umso erstaunlicher, was sich da noch allein mit Aktivierung und DSP-Korrekturen erreichen lässt. Das DIRAC eine deutliche Verbesserung bringt, ist ja nicht neu wurde aber hierbei nochmal deutlich „vor Ohren“ geführt.

    Sicherlich würde man mit einem Neubau einen besseren klang erreichen… aber wenn man seine „alten Schätze“ erhalten will, geht das auch…

    Grüße Joachim

  6. FlorianK

    Heute war es soweit – ich konnte sie endlich anhören. Meine Traumlautsprecher die ich das erste mal auf einer HiFi Messe in Düsseldorf gehört habe. Theo hatte Alles soweit vorbereitet und legten nach kurzer Einweisung direkt los. Aufgestellt war ein Paar SentryIII in weiß. Die Lautsprecher waren von HSB technisch geprüft und soweit in Ordnung. Als erste Aufstellung die SIII in der originalen Passivvariante.
    Mehrere Stücke angehört und für mich bewertet. Man hatte gleich den Eindruck, das es in unterschiedlichen Bereichen ein paar Überpräsenzen gibt. Die Abstrahlung machte keinen homogenen und gleichmäßigen Eindruck. Teilweise nervig, wenn es in den Bereich des Mitteltonhorn SMS120A ging. Stimmen kamen nicht wie gewohnt oder eben häufig abgemischt genau fokussiert aus der Mitte genau aus einem Punkt – sondern sie zogen sich in die Breite. Für mich auch nicht 100%ig klar und Live. Eine Bühne war für mich nicht wirklich vorhanden. Die gesamte Wiedergabe wirkte sehr flach und Kraftlos. Das war nix. Eine Ansicht des Frequenzganges zeigte dann auch wo die Fehler sitzen. Deutliche Überhöhungen bei um die 1Khz und darüber bei ca 2 Khz.
    Dann wurde die Passivvariante auf Passiv mit Dirac umgestellt. Da ging deutlich die Sonne auf. Bass deutlich besser. (mehr Energie – klarer – konturierter).

    Klare Konturen; Mitten deutlich besser in der Auflösung, Klarheit; Luftigkeit. Die Passiv Version mit Dirac war deutlich besser als ohne. Bessere Beispiele für positive Veränderungen durch Aktivierung kann man kaum finden.
    Dann Konzeptumstellung auf aktiv ohne Dirac. Die Aktiv Version ohne Dirac lief auch nochmal besser als die Passivvarianten, einfach klarer, impulsiver, mehr Live. Die Box war durch das CLC Team über zwei Hypex-Module inkl. DSP angepasst worden. Danach noch die Variante mit Dirac. Auch hier wieder alles etwas besser. Dirac schafft es einfach immer wieder die Bühne und das Klanggeschehen noch weiter zu sortieren.

    Was ist das Resümee?
    Die Sentry III (als passive Ausführung) ist bei Weitem nicht das was ich in Erinnerung hatte. Sehr flache, lustlose Wiedergabe, keine wirkliche Bühne, keine wirklich klare, ungefärbte Stimmwiedergabe, einfach flach und lustlos. Die Power, die normalerweise solche Hornkombis haben, kam total nicht mehr an.
    Was fiel auf? Ich kann technisch weiter nicht viel sagen – aber das Konzept gilt es zu überdenken. Der Lautsprecher ist auch nach heutigen Gesichtspunkten nicht klar durchdacht. Fehlende Symmetrie, die Hoch- und Tieftöner sind im Paar nicht Spiegelverkehrt verbaut. Die senkrechte Achse verläuft nicht durch die akustischen Zentren. Viele Gehäusecken die jeweils im Abstrahlbereich der Chassis sind. Keine Ahnung was da Alles falsch lief. Was mir auffiel war auch, das die Stimmen nicht wie normal auf einem Punkt in der Bühne fokussiert waren sondern Teilweise breiter gezogen waren.
    SentryIII noch mein Traumlautsprecher? Leider absolut nicht mehr. Meine Erkenntnis: nie wieder passiv.

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